Inhaltsverzeichnis

Nikotin gehört zur klassischen Zigarette, wie das Mehl zum Brot. Bei der e-Zigarette sieht das anders aus: Hier kann der Konsument entscheiden ob er Nikotin nutzen möchte oder nicht. Doch was ist eigentlich Nikotin? Dieser Frage wollen wir in den folgenden Sätzen auf den Grund gehen.

Es diente einst nur zur Abwehr von Schädlingen. Die Tabakpflanze reagiert mit der Produktion von Nikotin, wenn sie von Schädlingen befallen wird. Das Toxin verdirbt den Raupen den Appetit. Was ihnen nicht schmeckt, mundet Rauchern und Dampfern in der ganzen Welt umso mehr. Einst als Heilmittel genutzt, wird Nikotin heute eher mit seinen negativen Auswirkungen in Verbindung gebracht.

 

Herkunft und Entdeckung

Der Ursprung der Tabakpflanze liegt in Südamerika. Dort wurde die Pflanze von den Mayas zu medizinischen aber auch zu rituellen Zwecken genutzt. Die Ureinwohner Amerikas nutzen die Tabakpflanze längst zur Heilung, bevor sie in westlichen Kreisen bekannt wurde. Nikotin wurde hier nicht nur geraucht, sondern auch auf Wunden gelegt, geschnupft und gekaut. Die Entdecker Amerikas brachten die Tabakpflanze dann auch nach Europa, der französische Diplomat Jean Nicot machte sie im 16. Jahrhundert schließlich am französischen Hof bekannt – ebenfalls als Heilmittel. Der Namensgeber des Alkaloids in der Tabakpflanze hoffte, dass er mit ihr ein Wundermittel für Krankheiten und Geschwüre gefunden hatte. Nikotin ist eine ölige, farblose Flüssigkeit, die einen scharfen Geschmack hat. Es ist eines der Hauptwirkstoffe von Tabak, der jedoch schnell nach der Gewinnung aus der Pflanze braun wird.

Der Nikotingehalt schwankt von Tabakpflanze zu Tabakpflanze. In der Pflanze selber sieht die Zusammensetzung wie folgt aus: Den niedrigsten Gehalt weisen die unteren Blätter auf, die jüngsten und obersten Blätter den höchsten. Insgesamt ist der Nikotingehalt mit bis zu maximal 5% in der Tabakpflanze relativ gering.

 

 Was ist nun Nikotin?

Nikotin ist ein Alkaloid, welches aus der Nikotinsäure und L-Ornithin der Tabakpflanze synthetisiert wird.

 

 

Wirkungen des Toxins

Es braucht nur sieben Sekunden nach dem Zug an der Zigarette, dann hat das Nikotin das Gehirn erreicht. Das Toxin wirkt sich vor allen auf die Nervenzellen aus. Es dockt an Rezeptoren an, die eigentlich für Neurotransmitter zur Verfügung stehen sollten. Dadurch werden die Nervenzellen beeinflusst und die Ausschüttung von Hormonen forciert. Dopamin beispielsweise wird vermehrt gebildet, dass ein belohnendes Gefühl auslöst. Dieses Hormon ist verantwortlich dafür, dass Raucher sich nach einer Zigarette gut fühlen – die Sucht wird hier geboren. Noradrenalin wird ebenfalls vermehrt gebildet. Das Nikotin beschleunigt den Herzschlag und führt auch für kurze Zeit zu erhöhter Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung. Das Toxin kann auch den Appetit zügeln. Nach etwa 30 Minuten sinkt der Nikotinspiegel jedoch wieder und der Körper fühlt sich auf Entzug. Der Abhängige wird unruhig und möchte wieder belohnt werden. Daher glauben viele Raucher, dass die Zigarette sie beruhigt und glücklich macht. Jedoch setzt das Nikotin den Konsumenten erst unter Stress.

 

 

Die weiteren Auswirkungen auf den menschlichen Körper sehen wie folgt aus:

  • Hauttemperatur sinkt ab
  • Appetit verringert sich
  • Blutdruck erhöht sich
  • Erhöhte Darmtätigkeit

 

Rechtlicher Status

Während in Österreich Liquids mit Nikotin als Arzneimittel gelten, sind sie in Deutschland durch Gerichtsentscheid davon befreit. Denn sie heilen nach Rechtsauffassung nicht. Nikotin kann somit in Liquids und in Zigaretten frei gehandelt werden. Lediglich eine Altersbeschränkung ist somit auf dieser legalen Droge vorhanden. Produkte mit Nikotin dürfen nur an Personen über 18 Jahre verkauft werden.

 

Nikotin in der Medizin

Wie schon die Indianer Nikotin als Heilmittel genutzt haben, wird dies auch heute noch getan. Aus Nikotin werden Stoffe gewonnen, die in der Medizin eingesetzt werden. Der Stoff Nikotinamid wird bspw, bei Darmentzündungen oder auch bei Dermatosen eingesetzt. Bei Durchblutungsstörungen der Haut wird Nikotinsäure eingesetzt. Zudem bildet Nikotin einen Ausgangsstoff für Vitamine aus dem B-Komplex: Hierbei geht es auch wieder um Nikotinsäure und Nicotinamid. Nicotin säure wird bspw. mit Hilfe der Aminosäure Tryptophan selber vom menschlichen Körper produziert.

 

 

Quellen und weiterführende Texte:

http://www.obg.uni-bayreuth.de/de/Aktuelles/Ausstellungen/Ausstellungen_Archiv/2005_Tabak/Tabak_pdfs/20_Nikotin_cc.pdf

http://www.tabak.net/die-tabakpflanze/

Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt!