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Genussmittel und E-dampfen: Wie das Immunsystem reagiert

Eines zu diesem Text vorweg: Auch die e-Zigarette ist kein Allheilmittel oder gar gesundheitsfördernd. Aber im Vergleich zu einer normalen Zigarette, ist sie dennoch die besser Alternative. Wir leben nur einmal, was hat es da für einen Sinn auf alles Gute zu verzichten? Dennoch möchten wir einmal kritisch diese Seite betrachten.

Was wäre das Leben ohne Genuss? Für die meisten ein ziemlich langweiliges. Doch auch bei Genussmittel gilt: Nur in Maßen sind sie auch eine Freude. Bekannt ist, dass Alkohol, Tabak und Nikotin bei übermäßigem Konsum den Organismus schädigen. Aber wussten Sie schon, dass auch das Immunsystem geschwächt wird? Ein Rausch setzt unser Abwehrsystem beispielsweise 24 Stunden außer Kraft. Rauch lähmt den Abtransport von schädlichen Bakterien und Viren.

Und der Dampf von E-Zigaretten? Auch hier reagiert das Immunsystem. Da liegt die Annahme nah, dass Genussmenschen schneller krank werden. Was ist dran? Verursachen Alkohol, Nikotin & Co Erkältung und Grippe?

Bier, Wein und Schnaps setzen das Immunsystem außer Gefecht

Ein Gläschen in Ehren kann keiner verwehren! Eins der weit verbreitetsten Genussmittel ist der Alkohol. Doch wer zu viel trinkt, schadet sich. Jeder kennt den unangenehmen Kater an nächsten Tag und weitläufig bekannt ist auch, dass Alkohol Gehirnzellen abtötet. Aber auch das Immunsystem wird vom Rausch beeinflusst – das haben die US-Forscher Stephen Pruett (Universität von Mississippi) und Ruping Fan (Universität Louisiana) in Experimenten an Mäusen und Zellen nachgewiesen.

Zum einen blockiere Alkohol den Protein-Rezeptor „TLR4“. Dieser Rezeptor ist verantwortlich für die Mobilisierung der Abwehrkräfte. Zum anderen werden auch Moleküle blockiert, die bei Bedarf schädliche Angreifer im Organismus abwehren. Diese Blockade hält nicht nur während des Rausches an, sondern auch noch Stunden danach. Wer also einen über den Durst trinkt, setzt damit sein Immunsystem bis zu 24 Stunden außer Kraft. Erkältet nach dem Partywochenende? Kein Wunder mehr!

Wer über ein schwaches Immunsystem verfügt, sollte dies nicht noch mit Alkohol zusätzlich belasten.

So wirkt sich die e-Zigarette auf das Immunsystem aus

So wirkt sich die e-Zigarette auf das Immunsystem aus

Rauch lässt das Immunsystem überreagieren

Sehr überrascht waren Immunbiologie-Forscher der Yale-Universität von den Ergebnissen eines Experimentes, in dem Mäuse zunächst zwei Wochen täglich dem Rauch von zwei Zigaretten ausgesetzt und dann mit dem Grippevirus angesteckt wurden. Denn die Forscher nahmen an, dass das Immunsystem geschwächt sei. Aber das Gegenteil war der Fall: Der Virus wurde völlig normal bekämpft, das Immunsystem war jedoch überreizt.

Statt mit einer Fliegenklatsche wurde sprichwörtlich ein Vorschlaghammer gegen die Schädlinge ausgepackt. Das führte zusätzlich zu Entzündungen, die das Gewebe zerstören. Zudem wirken die über 4000 schädlichen Substanzen einer Tabakzigarette. Schon vier Zigaretten seien genug, um das Reinigungssystem der Bronchien für einen Tag außer Gefecht zu setzen. Eine einzige Zigarette lähmt deren Flimmerhaare für sechs Stunden. Das behindert den Wegtransport von Staub, Bakterien und Viren. Um dem entgegenzuwirken, reagiert das Immunsystem und der Organismus bildet eine Schleimschicht, damit Schädlinge eher abgefangen werden – diese wird immer dicker, das Atmen fällt schwerer, Entzündungen entstehen.

Der Raucherhusten am Morgen dient dazu, den Schleim abzutransportieren. Rauchen bewirkt daher, dass das Immunsystem kreativ wird, überreagiert und somit dem Körper dennoch schädigt.

Die E-Zigarette zerstört die Balance

Ist die Reaktion des Immunsystems bei E-Zigaretten hier die gleiche? Tatsächlich sind hier die Forschungen noch sehr rar. Tatsache ist, dass die schädlichen Substanzen wie Teer und Co der Tabakzigarette beim Dampfen von E-Liquids wegfallen. Aber der Dampf wirkt sich dennoch auf das Immunsystem aus – er bringt es aus dem Gleichgewicht. Das haben Forscher der Universität von Kalifornien in San Diego entdeckt. Demnach würde der Dampf das Wachstum bestimmter Keime anregen – beispielsweise die Vermehrung von dem Keim „Staphylococcus aureus (MRSA)“. Dieser Keim ist natürlicherweise in den Schleimhäuten vorhanden und hat keinerlei Auswirkungen, wenn das Immunsystem ihn in Schach hält.

Durch das Dampfen vermehrt sich der Keim jedoch so stark, dass das Immunsystem mit der Menge nicht mehr umgehen kann. Die Balance ist gestört, der Keim kann Infektionen auslösen. Eine vermutliche weitere Reaktion des Immunsystems ist die Veränderung des pH-Wertes der Schleimhaut – Bakterien können sich so leichter ansiedeln. Unerforscht ist jedoch noch, welche Komponente des Dampfes die Förderung von Infektionen auslöst. Ob es das Nikotin ist, ist nicht belegt.

Dass dieses Nervengift sowohl in Tabakzigaretten, als auch in E-Zigaretten schadet, ist wissenschaftlich bewiesen. Nikotin schränkt die Funktionsweise von weißen Blutkörperchen ein, die Bakterien aufspüren und vernichten sollen. Es hemmt das Immunsystem und macht Süchtige anfälliger.

Fazit: Genuss und Immunsystem

Darf man demnach nicht mehr genießen? Doch. Dampfen schadet dem Immunsystem geringer als das Rauchen. Wer auf ausreichend Schlaf achtet, eine gesunde Ernährung gewährleistet und die Kombination mit anderen Genussmitteln wie Alkohol vermeidet, kann dennoch gesund leben. Denn Wissenschaftler vermuten, dass so der Körper auch in der Lage sein könnte, die negativen Effekte des Dampfens wettzumachen.

Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktzeichnen von Hans Bernhard

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