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Harm Reduction bezeichnet die Schadensminderung bezüglich verschiedener Drogen. Zu diesen gehört – auch wenn oft völlig unterschätzt – das Rauchen von Tabakzigaretten. Bisherige Maßnahmen wie Verteuerung oder Warnhinweise auf den Schachteln brachten nicht den gewünschten Erfolg, da das Rauchen als Statussymbol eine lange Geschichte besitzt.

Das Neuartige einer E-Zigarette

Die E-Zigarette gilt als „die Erfindung“ des gesundheitsverträglichen Rauchens und damit als entscheidende Maßnahme der Harm Reduction beim Thema Rauchen. Basierend auf der Erkenntnis, dass die Schadstoffe des Zigarettenrauchs daher kommen, dass Tabak verbrannt wird, wird genau dies vermieden. Vielmehr wird Aerosol mit Aromastoffen versetzt und verdampft.

Ab wann ist Drogenkonsum ein Drogenmissbrauch?

Der Drogenkonsum ist seit jeher ein Teil des gesellschaftlichen Lebens und weitgehend akzeptiert. Dazu gehören Nikotin, Alkohol und Medikamente. Wo der Drogenmissbrauch beginnt, ist durchaus kultur-und zeitabhängig zu sehen, denn beispielsweise konnte man in den 20er Jahren Cannabis in Deutschland kaufen.

Der große Unterschied

Der Unterschied im Drogenmissbrauch der verschiedenen Stoffe besteht darin, dass Alkoholiker und Drogenabhängige nur sich selbst schädigen, sieht man von nervlich-psychischen Folgen der betroffenen Familie ab. Beim Rauchen aber ist das anders, denn durch das Passivrauchen sterben jährlich in Deutschland 6.000 Menschen. Wie weit andere Menschen vor dem Gift eines Rauchers geschützt werden müssen, wurde lange diskutiert, bevor das Rauchverbot in vielen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens durchgesetzt wurde. Erstaunlicherweise gab es dadurch in den vergangenen Jahren weniger Probleme, als dies zunächst angenommen wurde.

Die Droge Nikotin nicht ganz abgewöhnen

Bisher gab es nur die Möglichkeit, Nikotinersatzprodukte oder Nikotinersatztherapien zu empfehlen. Doch dies ist für die meisten Raucher unakzeptabel und ein vollkommener Entzug ist etwas, das nur wenige schaffen. Anders sieht es mit der Harm Reduction durch die E-Zigarette aus. Diese kann als reelle Alternative angesehen werden. Denn die elektronischen Zigaretten enthalten keinen Tabak, jedoch das Nikotin. Zudem gibt es mittlerweile auch e-Liquids ohne Nikotin. Die Gewohnheit des Rauchens wird somit beibehalten, allein schon weil Aussehen und Gebrauch der E-Zigarette der Klassischen gleich sind. Damit ist also kein Totalverzicht nötig, sondern das Nikotin kann einfach weniger schädlich genossen werden. Darin liegt die Schadensminderung beim Rauchen mit E-Zigaretten.

Wie hoch liegt die Schadstoffbelastung der E-Zigarette?

Das Nikotindepot für E-Zigaretten besteht vor allem aus Propandiol, (hygroskopische Flüssigkeit, kommt auch in Wasserpfeifentabak vor) Glycol, Glycerin und Nikotin. Zwar kommen auch Nitrosamine und Diethylenglycol darin vor, jedoch in so geringen Mengen, dass eine Gleichsetzung mit dem Nikotinpflaster möglich ist. Zum Vergleich: diese Stoffe kommen in einer klassischen Zigarette rund 500 mal höher konzentriert vor.

Um dies ganz klar zu sagen: Experten machen deutlich, dass die E-Zigarette weder ungefährlich noch gesund ist. Jedoch ist ihre Gesundheitsgefährdung gegenüber der Tabakzigarette erheblich kleiner.

Harm Reduction: Mit Rauchen aufhören dank E-Zigarette?

Harm Reduction: Ob die E-Zigarette eine geeignete Maßnahme zur Raucherentwöhnung ist, konnte noch nicht geklärt werden. Sie könne das Verlangen nach einer Zigarette senken, wie Nikotinpflastern undMit Rauchen aufhören dank E-Zigarette ähnliche Maßnahmen. Der „Vorteil“: das Ritual bleibt erhalten. Experten beurteilen dies jedoch sehr verschieden. Befürworter und Gegner der E-Zigarette haben unterschiedliche Argumente: die Gegner bemängeln, dass ein Raucher damit keinen Anlass mehr sieht, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Befürworter sprechen von einer hervorragenden Möglichkeit, das Gesundheitsrisiko zu senken, ohne auf die Zigarette gänzlich verzichten zu müssen.

Die Gegner befürchten zudem, dass die „gesunde Zigarette“ zu neuen Abnehmern führt, die sonst nicht angefangen hätten zu rauchen. Die gegensätzliche Partei bestreitet, dass Nichtraucher und/oder Jugendliche wegen der E-Zigarette öfter anfangen zu rauchen. Während die Gegner von einem neuen, unbekannten Gesundheitsrisiko sprechen, loben die Befürworter die geringen Schadstoffmengen.

Ist auch eine E-Zigarette krebsgefährdend?

Der überwiegende Teil der Experten geht davon aus, dass die E-Zigaretten das Krebsrisiko nicht erhöhen, da sie einen Nikotin-Konsum ohne die extrem schädlichen Zusatzstoffe ermöglichen. Eine sehr interessante Langzeitstudie in Amerika stellte Verschiedenes fest:

Raucher und Ex-Raucher in der Zeit nach dem Aufhören wurden dafür begleitet. Festgestellt werden konnte ohne Frage, dass bei denjenigen, die nicht aufhörten und weiter auf herkömmlichen Weg rauchten, das Lungenkrebsrisiko weiter anstieg. Kein Unterschied wurde festgestellt zwischen der Gruppe, die völlig mit dem Rauchen aufhörten und denjenigen, die nach dem Aufhören alternativ rauchten (E-Zigarette). Bei beiden verhielt sich das Krebsrisiko gleich.

Ebenso konnte festgestellt werden, dass die Nutzer von Nikotinpflastern und ähnlichen Hilfsmitteln keine Zunahme des Krebsrisikos zu verzeichnen hatten.

Somit gibt es keinen Grund dafür, anzunehmen, dass E-Zigaretten das Krebsrisiko erhöhen, wie es die klassische Zigarette tut. Wer also von der Tabakzigarette auf die E-Zigarette umsteigt, senkt definitiv sein Krebsrisiko. Ob man also ganz aufhört, oder auf die E-Zigarette umsteigt, verursacht vom wissenschaftlichen Standpunkt her keinen Unterschied. Raucht man aber dennoch nur eine Tabakzigarette am Tag, so erhöht dies das Todesrisiko um etwa die Hälfte.

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